, Arnold Damian

1. Mannschaft: Trotz guter Leistung keine Belohnung

Nach einem turbulenten Mitteldrittel mussten die Einsiedler Eishockeyaner trotz bis dahin guter Leistung die Chance auf einen Sieg im letzten Hinrundenspiel gegen die Reserven des KSC Küsnacht am Rigi bereits nach zwei Spielabschnitten begraben. Das Schlussdrittel konnten die Klosterdörfler dann mit 2:0 für sich entscheiden und damit die eigentlichen Siegchancen unterstreichen. Bei vielen bisherigen Niederlagen musste die eigene Leistung selbstkritisch und mit Unzufriedenheit beäugt werden. Nicht so beim Spiel vom vergangenen Samstag.

EHC. Nach zwei Dritteln wusste man in der Einsiedler Garderobe nicht so recht wie einem geschehen ist. Wieder sechs Tore innert 17 Minuten und nahezu keine Aussichten mehr auf einen Sieg. Aber wirklich wütend konnte man darüber komischerweise nicht sein. Man verzeichnete die besseren Chancen und war dem Gegner nicht annährend in einem Ausmass, welches einen Spielstand von 0:7 rechtfertigen würde, unterlegen. Aber der Reihe nach.

Zwar musste man nach einer unglücklichen Befreiung aus der eigenen Defensivzone relativ früh einen Gegentreffer hinnehmen, liess aber ansonsten keine nennenswerten Grosschancen der Küsnachter zu. Selber verzeichnete man durchaus Tormöglichkeiten, die fairerweise aber ebenfalls nicht Grosschance-Charakter vorwiesen. Zum Schluss des Drittels verpasste man es jedoch in Überzahl das dem Spielverlauf entsprechendere Unentschieden herzustellen.

Dann kam der turbulente und für den Spielausgang aus Sicht von Einsiedeln verheerende Mittelabschnitt. Ein weitere Überzahlsituation konnte nicht ausgenutzt werden und mittels Phantomtor bezwangen die Gäste vom Fusse des Rigis Torhüter Yves Lutzmann zum zweiten Mal an diesem Abend. Der Puck muss unter dem nicht korrekt versenkten Tor durchgerutscht sein. Spielt keine Rolle, der Schiedsrichter hat immer Recht. Dieser Grundsatz sollte die Einsiedler bei einem späteren Entscheid noch einmal beschäftigen. In der Folge verzeichnete man gute Chancen, welche von den gegnerischen Verteidigern sowie dem Torhüter jeweils stark vereitelt wurden. Als es dann um Spielmitte bereits 0:4 und nach einem nicht erfolgreichen Unterzahlspiel dann gar 0:5 stand, waren auf der Bank viele ratlose Gesichter auszumachen. Das Glück lag in diesem Moment offensichtlich nicht beim EHC. Kurz nach dem fünften Gegentor sah sich Nils Achermann mit einem ungeahndeten Foul eines Küsnachters konfrontiert. Der Unparteiische stand in unmittelbarer Nähe und konnte den Stock um den Hals des jungen Verteidigers scheinbar nicht erkennen. Erkannt will er dann aber kurz darauf einen Bandencheck eben dieses Achermanns haben. Der zur Revanche und Anzettelung eines kleineren Handgemenges angebrauste Gegner kam hingegen ungeschoren davon. Nicht so Nils Achermann, für ihn war das Spiel wegen einer Fünf-Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe vorbei. Wohlgemerkt zusätzlich zur bereits angezeigten Zwei-Minutenstrafe. Bei Küsnacht fand nur ein am Geschehen unbeteiligter Spieler für zwei Minuten den Weg auf die Strafbank. Das zweite Drittel musste somit erst in doppelter und dann in einfacher Unterzahl beendet werden, da eine Fünf-Minutenstrafe nach einem Tor nicht annulliert wird. Die Gäste nutzten diesen Umstand zu zwei weiteren Toren aus und zogen auf 0:7 davon.

Ein solcher Spielstand lässt sich in nur zwanzig Minuten kaum aufholen und für die Klosterdörfler ging es nur noch darum, die Partie mit einem guten Gefühl zu beenden. Yves Lutzmann musste seinen undankbaren Einsatz frühzeitig beenden und ermöglichte damit dem Ersatztorhüter Nicolas Fröhlich seinen zweiten Teileinsatz der Saison. Die bisherigen Turbulenzen wiederholten sich glücklicherweise nicht und siehe da, die Einsiedler bewiesen auch ergebnismässig, dass in diesem Aufeinandertreffen mehr möglich gewesen wäre und ein solch hoher Sieg der Gäste doch eher unverdient war. Fröhlich liess sich im Schlussdrittel nicht ein einziges Mal bezwingen und seine Vorderleute konnten noch zwei Treffer erzielen. Vier Minuten nach Drittelstart zog Lukas Fischer nach gewonnenem Bully von Hartgens alleine auf den Kasten der Küsnachter und liess sich nicht zweimal bitten. Vier Minuten vor Schluss war es dann Tino Caspar der den Klosterdörfler das zweite Erfolgserlebnis bescherte. Während Lukas Fischer bereits zum siebten Mal in der aktuellen Saison traf, freute sich Tino Caspar über seinen ersten 4. Liga-Treffer überhaupt.

Das letzte Spiel der Hinrunde konnte zwar wie erhofft positiv beendet werden, an der erneuten Niederlage änderte aber auch das nichts mehr. Bleibt zu hoffen, dass der Schwung am kommenden Samstag um 17.15 Uhr vom Aussenfeld in die St. Galler Kantonalbank Arena übertragen und die Rückrunde mit dem ersten Vollerfolg der Saison gestartet werden kann. Mit dem HC Locarno gastiert das einen Rang vor Einsiedeln und in Sachen Torverhältnis gar einen Platz hinter dem EHC liegende Team aus dem Tessin in Rapperswil.

EHC Einsiedeln : KSC Küssnacht am Rigi II; 2:7 (0:1, 0:6, 2:0); So. 27.11.22; 20.00 Uhr; Ausseneisfeld Lido Rapperswil  

Einsiedler Tore: Fischer, Caspar 

Goal; Yves Lutzmann, Nicolas Fröhlich
Verteidigung; Nils Achermann, Michael Büeler, Stefan Schädler, Joseph Lydon, Dennis Buathong
Sturm; Jan Achermann (A), Philippe Hartgens (C), Damian Arnold, Lukas Fischer (A), Jan Diethelm, Armando Lutzmann, Lukas Bettschart, Patrik Halter, Tino Caspar