EHC Einsiedeln vergibt Sieg im Schlussdrittel

Im ersten Spiel seit sechs Jahren im offiziellen Meisterschaftsbetrieb verpasst die erste Mannschaft des EHC Einsiedeln den perfekten Saisonauftakt. Trotz guter Leistung über das gesamte Spiel können keine Punkte aus dem Tessin mit ins Klosterdorf gebracht werden. Trotz 1:3-Führung nach zwei Dritteln, müssen sich die Einsiedler am Ende mit 6:3 geschlagen geben.

EHC. Beim Fanionteam des EHC Einsiedeln ist in den letzten Jahren viel passiert. Vor sechs Jahren musste man sich vom offiziellen Meisterschaftsbetrieb verabschieden, und das Team neu aufbauen. In der Zwischenzeit sind viele neue Spieler dazugekommen, die Mannschaft ist in der ZEP-Liga über vier Saisons gereift, und konnte am vergangenen Samstag die lang ersehnte Rückkehr in die 4. Liga feiern.

Dafür trat man am vergangenen Samstag die Reise zum HC Locarno ins Tessin an. Der Grossteil der Mannschaft wies dabei keine Erfahrung in der 4. Liga auf und so wussten die Klosterdörfler nicht so recht, was sie erwartet. Erschwerend dazu kam, dass diverse Stammkräfte nicht mit dabei sein konnten. Nichtsdestotrotz wollte man die Rückkehr mit einem Sieg und drei Punkten feiern. Der EHC Einsiedeln startete gut und durfte schnell feststellen, dass man sich mit dem Gegner auf Augenhöhe befindet. Als dann nach acht Spielminuten gar der Führungstreffer gelang, spiegelte sich dieser Umstand auch auf der Anzeigetafel wider. Steivan Reinalter verwertete eine frei vor dem Tor liegende Scheibe zur ersten Einsiedler Führung. Kimi Lacher hatte den Puck aufs Tor gebracht und die Schiedsrichter das Tor gar ihm zugeschrieben. Beide absolvierten an diesem Samstag ihr erstes Spiel für den EHC. Das Spiel ging in der Folge hin und her und das erste Drittel neigte sich bereits dem Ende zu, als die Tessiner zum Ausgleich kamen. Wohl nicht gestohlen, aber der Zeitpunkt des Gegentores denkbar ungünstig.

Das Tor schien den Tessinern Auftrieb gegeben zu haben. Noch immer spielten beide Mannschaften gutes Eishockey und konnten Torchancen verzeichnen. Torhüter Yves Lutzmann wurde vermehrt geprüft, konnte sich aber Mal für Mal auszeichnen. Etwas nach Spielhälfte setzte der auffälligste Spieler, Lukas Fischer, zu einem Sololauf an. Er trug die Scheibe übers gesamte Spielfeld in die Zone des Gegners und verwertete seinen eigenen Abpraller zur erneuten Führung für die Klosterdörfler. Exakt eine Minute und neun Sekunden später stand Jan Achermann goldrichtig und schoss zur erstmaligen Zwei-Tore-Führung ein. Die Tessiner waren spürbar bedient und im Schlussdrittel zu einer Reaktion gezwungen.

Diese Reaktion sollten die Einsiedler auf bittere Art und Weise zu spüren bekommen. Gerade einmal viereinhalb Minuten dauerte es, bis der EHC die eigene Führung verspielt hatte. Die Tessiner waren noch einmal stärker geworden und über die gesamte Spieldauer ist der ausgeglichene Spielstand nicht unverdient. In der Folge konnten sich die Klosterdörfler wieder fangen und durften ihrerseits gute Chance auf die möglicherweise spielentscheidende Führung verzeichnen. Als dann aber dem HC Locarno in der 53. und 54. Spielminute ein zweiter Doppelschlag gelang, schien die Luft draussen. Ein anschliessendes Überzahlspiel der Einsiedler brachte keine gute Chance mehr und als die Tessiner dann ihrerseits in Überzahl das sechste Tor erzielten, war die Auftaktniederlage des EHC Einsiedeln besiegelt.

So musste die Heimreise ohne Punkte angetreten werden. Angesichts des Spiels doch ein wenig enttäuschend, da rückblickend in der Partie sicherlich mehr möglich gewesen wäre. Eine junge und im offiziellen Meisterschaftsbetrieb noch unerfahrene Einsiedler Mannschaft zieht aber wichtige Lehren aus dem Saisonauftakt. Man hat definitiv die Qualitäten um in der 4. Liga ankommen zu können und muss sich keineswegs verstecken. Die Saison hat erst begonnen und bereits am nächsten Samstag bietet sich auswärts gegen den EHC Sursee die Möglichkeit, die ersten Punkte einzufahren.

HC Locarno : EHC Einsiedeln; 6:3 (1:1, 0:2, 5:0); Sa. 1.10.22; 17.30 Uhr; Eisbahn Faido

Einsiedler Tore: Reinalter, Fischer, J. Achermann

Goal; Yves Lutzmann, Nicolas Fröhlich 

Verteidigung; Mattia Achermann; Nils Achermann, Fernando Matossi, Jan Diethelm 

Sturm; Jan Achermann (A), Philippe Hartgens (C), Damian Arnold, Lukas Fischer (A), Steivan Reinalter, Dario Nauer, Kimi Lacher