, Arnold Damian

1. Mannschaft: Dem Favoriten im neuen Kantonsderby bis zum Schluss Paroli geboten

Der EHC Einsiedeln unterliegt dem Höfner Aufstiegsaspiranten HC White Wolves Wollerau in einer umkämpften Partie knapp mit 2:4. Bis ins 3. Drittel waren die Klosterdörfler stets nur ein Tor im Rückstand.

Niki Sirén dürfte einigen Eishockeyfans der Region ein Begriff sein. Während zehn Jahren absolvierte er 392 Spiele in der NLA, davon den grössten Anteil für die SC Rapperswil-Jona Lakers. Seit dieser Saison steht er bei der neu gegründeten Aktivmannschaft der HC White Wolves Wollerau an der Bande und wurde Anfang Oktober so im Höfner-Volksblatt zitiert: «Wir wollen sofort in die 3. Liga aufsteigen. Am liebsten schon vor Weihnachten. Aber ich glaube, das erlauben sie uns nicht.». Man würde meinen, die Kräfteverhältnisse beim Aufeinandertreffen mit dem EHC Einsiedeln, der aktuell kleinere Brötchen bäckt, wären klar verteilt. Die zahlreichen Zuschauenden, die Eishalle in Wollerau feierte an diesem Samstag Eröffnung, bekamen aber ein attraktives und bis zuletzt spannendes Spiel zu sehen.

In den ersten zwanzig Minuten verzeichnete der EHC gar ein knappes Chancenplus, konnte die sich bietenden Möglichkeiten aber nicht ausnutzen. Der Gegner aus Wollerau war öfter in Scheibenbesitz, konnte daraus aber nur wenige Chancen erarbeiten. Erst nach einer Unstimmigkeit in der Einsiedler Defensive konnte ein Verteidiger der Höfner mit etwas Platz von der blauen Linie in Richtung Slot ziehen und versenkte die Scheibe dann haargenau im oberen Winkel. Noch mehr Platz musste rund fünf Minuten später aufgrund der ersten Strafe der Partie gewährt werden, was dann prompt im 0:2 resultierte. Mit einem herrlichen Flippass durch die Box der Klosterdörfler wurde das zweite Tor eingeleitet, nichts zu machen für Schlussmann Yves Lutzmann. Aber eben, der EHC Einsiedeln verzeichnete eigentlich mehr Chancen. Eine solche konnte dann in der 18. Spielminute, nur 26 Sekunden nach dem zweiten Gegentor, durch Nils Wieder endlich ausgenutzt und auf 1:2 verkürzt werden.

Denkbar schlecht begann das Mitteldrittel. Gleich zwei Einsiedler mussten auf der Strafbank Platz nehmen, doch die verbleibenden drei Spieler auf dem Feld konnten die doppelte Unterzahlsituation mit viel Einsatz überstehen. In der Folge bot sich dem EHC nach einem Bandencheck der ganz üblen Sorte, bei dem von Glück gesprochen werden muss, dass dieser keine Verletzung nach sich zog, die Möglichkeit, längere Zeit in Überzahl zu agieren. So wirklich gefährlich vermochte man das Powerplay allerdings nicht zu gestalten. Hier zeigte sich noch Verbesserungspotenzial. Wollerau hingegen nutzte seine nächste Möglichkeit in Überzahl gegen Ende des Drittels, traf damit bereits zum zweiten Mal mit einem Mann mehr und zog wieder mit zwei Toren davon. Diesmal liess die Antwort des EHC zwar etwas länger auf sich warten, aber sie kam: Wiederum Nils Wieser staubte zum 2:3-Anschlusstreffer ab. Nach zwei schnellen und intensiven Dritteln verabschiedeten sich die Mannschaften ein letztes Mal vorübergehen die Kabinen. Die Klosterdörfler sicherlich um einiges zufriedener als die Wollerauer, die in dieser Saison ein erstes Mal ein Schlussdrittel ohne deutliche Führung in Angriff nehmen mussten.

Es wird den Höfnern gutgetan haben, als sie früh im dritten Drittel den vierten Treffer erzielen konnten. Die individuelle Klasse des Gegners blitzte nun vermehrt auf, als bei den Einsiedlern die Kräfte zu schwinden begannen. Und diese individuelle Klasse ist nicht einfach aus Sicht einer 4. Liga Mannschaft vorhanden: Der Torschütze zum 2:4 von Wollerau, Stanislav Ziangirov, ist bei den ZSC Lions als Skills Coach für die oberen Juniorenstufen angestellt. In der Folge zeigte sich Torhüter Yves Lutzmann von der besten Seite, vereitelte viele Torchancen und hielt den EHC nichtsdestotrotz mit weiterhin nur zwei Toren Rückstand im Spiel. Es lief bereits die 59. Minute, als das Spiel noch einmal deutlich an Spannung hätte zulegen können. Lukas Fischer entwischte der Verteidigung und konnte nur noch regelwidrig gestoppt werden: Penalty. Leider konnte dieser aber nicht in den Maschen untergebracht werden und die drei Punkte mussten doch dem grossen Favoriten überlassen werden. Der EHC Einsiedeln kann aus dieser Partie aber sicherlich viel Selbstvertrauen mitnehmen, das kommenden Samstag gegen den EHC Sils i.D. in Zählbares umgemünzt werden soll.

EHC Einsiedeln : HC White Wolves Wollerau; 2:4 (1:2, 1:1, 0:1); Sa. 26.10.2024, 17.15 Uhr, FARFAR Eishalle Wollerau

Einsiedler Tore: 2x Wieser

Goal: Yves Lutzmann, Marvin Birrer
Verteidigung: Michael Büeler, Philippe Hartgens (C), Nils Achermann (A), Mattia Achermann
Sturm: Jan Achermann (A), Nils Wieser, Lukas Fischer (A), Lenny Grätzer, Cyril Gysi, Janis Kälin, Kimi Lacher, Dimitri Brodbeck, Manuel Arnold